Die Tabakplantage „Inviolata“ wirkt wie aus der Zeit gefallen. Die Marquesa Alfonsina de Luna hält ihre Arbeiter hier wie Sklaven. Lohn bekommen sie nicht, bestenfalls ein paar Kartoffeln und ein Stück Seife, wenn der Verwalter großzügig ist. Die niedrigsten Arbeiten muss immer der stille, stets hilfsbereite Lazarro machen, den alle für einen Idioten halten. Dabei will der unschuldige Lazarro nur Gutes tun. Als Tancredi, der Sohn der Marquesa, aus der Stadt aufs Landgut kommt, ist er so gelangweilt, dass er beginnt, sich für Lazarro zu interessieren. Tancredi nutzt Lazarros Gutmütigkeit gnadenlos aus und weiß das als Freundschaft zu verkaufen. Als Tancredi einen Plan entwirft, seiner Mutter Geld aus der Tasche zu ziehen, führt das zum Zusammenbruch des ganzen Systems und treibt schließlich auch Lazarro in die Stadt und die moderne Welt.
Alice Rohrwachers Film GLÜCKLICH WIE LAZARRO war ein Riesenerfolg bei den Filmfestspielen in Cannes und galt als sicherer Gewinner der Goldenen Palme. Schließlich wurde es „nur“ der Preis für das beste Drehbuch für Alice Rohrwacher. Ihre Parabel beschwört das klassische italienische Kino des frühen Fellini und des späten Pasolini herauf. Lazarro bleibt ein Geheimnis, ein seltsamer, naiver Heiliger, der die Welt fremd erscheinen lässt, weil er sich aufführt, als sei alles vertraut und alle wohlmeinend. Um Lazarro herum herrscht eine vulgäre Betriebsamkeit und Abgestumpftheit: Wer kann, beutet andere aus, jede Ausbeutung wird hingenommen und in jeder Beziehung zu anderen und zur Welt weitergereicht. Der naiv-unschuldige Blick Lazarros ist ein Kniff, um sein Gegenteil aufzuzeigen. Ob Rohrwachers Film politisch oder moralisch ist, ob er schlicht oder undurchdringlich wirkt, ist wohl auch eine Frage der persönlichen Perspektive. (Indiekino Magazin, Tom Dorow)
Die Tabakplantage „Inviolata“ wirkt wie aus der Zeit gefallen. Die Marquesa Alfonsina de Luna hält ihre Arbeiter hier wie Sklaven. Lohn bekommen sie nicht, bestenfalls ein paar Kartoffeln und ein Stück Seife, wenn der Verwalter großzügig ist. Die niedrigsten Arbeiten muss immer der stille, stets hilfsbereite Lazarro machen, den alle für einen Idioten halten. Dabei will der unschuldige Lazarro nur Gutes tun. Als Tancredi, der Sohn der Marquesa, aus der Stadt aufs Landgut kommt, ist er so gelangweilt, dass er beginnt, sich für Lazarro zu interessieren. Tancredi nutzt Lazarros Gutmütigkeit gnadenlos aus und weiß das als Freundschaft zu verkaufen. Als Tancredi einen Plan entwirft, seiner Mutter Geld aus der Tasche zu ziehen, führt das zum Zusammenbruch des ganzen Systems und treibt schließlich auch Lazarro in die Stadt und die moderne Welt.
Alice Rohrwachers Film GLÜCKLICH WIE LAZARRO war ein Riesenerfolg bei den Filmfestspielen in Cannes und galt als sicherer Gewinner der Goldenen Palme. Schließlich wurde es „nur“ der Preis für das beste Drehbuch für Alice Rohrwacher. Ihre Parabel beschwört das klassische italienische Kino des frühen Fellini und des späten Pasolini herauf. Lazarro bleibt ein Geheimnis, ein seltsamer, naiver Heiliger, der die Welt fremd erscheinen lässt, weil er sich aufführt, als sei alles vertraut und alle wohlmeinend. Um Lazarro herum herrscht eine vulgäre Betriebsamkeit und Abgestumpftheit: Wer kann, beutet andere aus, jede Ausbeutung wird hingenommen und in jeder Beziehung zu anderen und zur Welt weitergereicht. Der naiv-unschuldige Blick Lazarros ist ein Kniff, um sein Gegenteil aufzuzeigen. Ob Rohrwachers Film politisch oder moralisch ist, ob er schlicht oder undurchdringlich wirkt, ist wohl auch eine Frage der persönlichen Perspektive. (Indiekino Magazin, Tom Dorow)